Achtung! -- Dieser Schoki-Führer ist total veraltet. Schoki trinke ich aber immer noch gerne und vielleicht kommt mal eine Aktualisierung.

Freiburger Schoki-Führer

Neben den Tips zur Freiburger Schoki-Landschaft möchte ich hier auch ein paar Informationen zum Kakao allgemein geben.
Damit sollten nun auch alle anderen Unwissenden außer mir bemerkt haben, daß es sich bei einem "Schoki" um einen Kakao, eine Trikschokolade, eine Heiße Schokolade handelt. - Ich kannte die hiesige Bezeichnung lang nicht und bekomme sie auch heute (nach 5 Jahren) nur schwer über die Lippen. Diese Seite ist damit auch für mich ein Schocki-Training!

Kakao

Kakaofrucht

Wenn wir von Kakao sprechen, dann meinen wir meist das Getränk. Manchmal meinen wir auch das Pulver zum Anrühren von Schoki oder um damit die braunen Schlieren im Marmorkuchen entstehen zu lassen. In den seltensten Fällen reden wir jedoch von der Kakaofrucht. Diese enthält als Samen die Kakaobohnen, welche die Grundlage des stark entölten Kakaopulvers sind, das gelegentlich beim Backen Verwendung findet. Zur Schokiherstellung wird es vermutlich selten benutzt.

Nach einem Fermentierungsprozeß und dem Rösten oder Darren werden die Kakaokerne zur Kakaomasse vermahlen. Dieses Pulver wird zu Schokolade weiterverarbeitet. Das Pulver für den Trinkkakao wird noch besonders verarbeitet und dann unterschiedlich stark entölt, jedoch bleiben mindestens 10 % Kakaobutter erhalten.

Die Freiburger Schoki-Landschaft

Genaue Kenntnis über die unterschiedlichen Verfahren der Freiburger Gastronomie bei der Schoki-Zubereitung habe ich nicht. Meine Beobachtungen erstrecken sich lediglich auf das Ergebnis, und darüber möchte ich hier berichten.

Die Kriterien
Der Schoki sollt frisch gemacht sein, also heiß an den Tisch kommen. Ein lauer Schoki ist kaum noch zu retten. - Ich habe auch schon Schokiflüssigkeit in einem Plastikbehälter den ganzen Abend warten sehen, bis sie von Zeit zu Zeit portionsweise in der Mikrowelle wiederbelebt wurde.
Extrem wichtig ist die Beschaffenheit der Sahne. Ohne Sahne geht ohnehin nichts. Am Besten ist meist die Sahne in ausgesprochenen Cafes, die haben eine Sahnemaschine. Dann kommt die der Sahnespender mit der Gaspatrone. Schließlich die meist schlechten Sprühdosen, wobei die großen noch besser sind als die kleinen. Letztere lassen etwas entstehen, das schon rasch wie gealterter Badeschaum in der Wanne aussieht.
Letztendlich ist natürlich auch der Preis von gewisser Wichtigkeit. Ich bin jedoch auch bereit mal etwas mehr zu Zahlen, wenn dann ein wirklich toller Schoki dabei herausspringt.
Schoki-Prüfstelle Auszeichnung
Im Cafe Steinmetz kommt der Schoki heiß mit sehr guter Sahne an den Tisch. Er schmeckt etwas herb ist aber im allgemeinen süß genug. Die Tasse ist ganz hübsch. Insgesamt ist der Preis von 3,40 DM angemessen.
Im Schlappen gibt's den heißen Schoki in hohen Bechertassen mit guter Sahne (kommt aus dem Spender, so einer für Schlagsahne mit Gaspatronen). Auf der Sahne sind feine Schokostreusel. Der Schoki ist süß genug, trotzdem steht ein Zuckerstreuer bereit. Als Besonderheit liegt ein Kekes am Tellerrand. Obwohl der Schoki scheinbar aus einer Schoki-Maschine kommt ist er zu empfehlen und mit 3,70 DM auch nicht zu teuer. Wenn dann noch gute Musik läuft, was im Schlappen häufiger vorkommen soll, muß hier ein Freiburger Schoki-Paradies vermutet werden.
In Webers Weinstube erhälst Du Deinen Schoki heiß in einer schön großen Tasse. Die Sahne kommt leider aus der Sprühdose - nicht so toll. Auf der Sahne ist Kakaopulver was so alleine ja nicht besonders schmeckt. Insgesamt ist der Schoki nicht sehr schokoladig und an Süße fehlt es ihm auch, dafür gibt es dann braunen Zucker dazu.
Einen Becher gab's für das angenehme Ambiente.
Im SAVO bekommst Du einen ziemlich schokoladigen Schoki in einer recht großen Tasse heiß an den Tisch. Die Sahne ist zwar aus der Sprühdose, aber es ist eine große und damit die etwas bessere. Auf der Sahne findest Du ein undefinierbares Pulver, das nicht schlecht schmeckt (Ovo, Schoko+Zucker, Kakao+Zucker, ...?). Der Schoki könnte etwas süßer sein, dafür liegen zwei Zuckertütchen dabei. 3,50 DM ist ein guter Preis (wobei ich im Nachhinein nicht weiß, ob in der Karte nicht mehr stand?)
Im Waldsee gibt es zum heißen Schoki ein Karamelbonbon (mag ich nicht so). Er schmeckt nicht so sehr schokoladig, dafür gibt's dann ein Zuckertütchen dazu. Für 3,80 DM wartet man dann auch noch recht lange auf sein Glück.
In der Sonne (Littenweiler) kommt der Schoki leider lau an den Tisch, noch dazu in einer kleinen, wenn auch schönen Tasse. Der Schocki ist süß genug, trotzdem gibt's ein schönes Bistrozuckertütchen dazu (hab ich dann eben mitgenommen). Die Sahne ist gut und extra gibt's eine kleine Tafel Milka-Schokolade. Für 3,50 DM dann doch ein gutes Angebot in ganz netter Umgebung.
Lau und trotzdem 4 Becher? - Ich hoffe beim nächsten Test ist er heiß.
In der Gartenlaube ist als besonders die sehr gute Sahne zu loben (aus der Sahnemaschine). Darauf sind echte Schokoraspel. Der Schoki ist sehr heiß aber etwas herb und Zucker zum Nachzuckern ist nicht unbedingt dabei (ich war zum Glück nicht alleine da, und habe kurzerhand den Zucker vom Ovo-Tellerchen geschnorrt, dazu gabs nämlich welchen). Mit angenehmen 3,20 DM ist dann ein echter Renner in der Freiburger Schoki-Landschaft geboren. (Leckere Kuchen stehen auch parat.)
Im Aspekt ist der Schoki in einer großen Tasse zuhause. Leider ist die Sahne nicht gut (aus der Dose). Der Schoki ist ziemlich süß, was mich aber nicht stört, dazu gibt es einen Keks. Ein Problem gibt es mit den Tassen: sie lassen sich ganz gaanz schlecht anheben! Wenn man nicht mordmäßig fest zupackt, dann rutscht sie so nach untern weg und mit dem Mittelfinger kann man nur ganz kurz Hilfestellung leisten, da die Tasse verdammt heiß ist. Für 3,50 DM alles in allem dann doch ganz gut.
Naja, ein halber Becher ist ja auch was.


© 1997 R. Fuest